Bundesliga-Fans hatten diesem Spitzenspiel mit großer Spannung entgegengefiebert, und die Begegnung zwischen Bayer Leverkusen und Bayern München hielt, was sie versprach. In einem hochgradig taktischen Duell trennten sich die beiden Teams mit einem torlosen 0:0 im BayArena. Leverkusen dominierte das Spiel und gewann das Expected Goals (xG)-Duell mit 2,23 zu 0,14, konnte aber den entscheidenden Treffer nicht erzielen. Xabi Alonso bewies einmal mehr seine taktische Brillanz und bleibt weiterhin ungeschlagen gegen seinen ehemaligen Klub.
Alonso verändert seine Strategie in jedem Duell mit Bayern und setzt nie zweimal auf denselben Plan. Beim 1:1 in der Hinrunde setzte er auf ein 3-4-2-1-System mit langen Bällen auf Victor Boniface. Im DFB-Pokal-Sieg im Dezember nutzte er Florian Wirtz als falsche Neun in einer flexiblen 4-1-4-1/3-4-3-Formation, was zu einem 1:0-Erfolg führte, nachdem Manuel Neuer frühzeitig vom Platz gestellt wurde. Diesmal griff Alonso auf Elemente eines früheren Erfolgs zurück, setzte auf eine kompakte Formation und ließ dennoch Raum für Anpassungen.
Leverkusens personelle Umstellungen spielten eine entscheidende Rolle, da fünf Schlüsselspieler nach einer enttäuschenden Nullnummer gegen Wolfsburg zurückkehrten. Zunächst wirkte das Team etwas zögerlich, fand dann aber schnell seinen Rhythmus, dominierte den Ballbesitz und kontrollierte das Spielgeschehen. Florian Wirtz sorgte mit seinen Dribblings und kreativen Aktionen für Gefahr, während Jeremie Frimpong und Nathan Tella Pech hatten, mit ihren Abschlüssen nur die Querlatte zu treffen. Auch in der zweiten Halbzeit erspielte sich Leverkusen mehrere hochkarätige Chancen, doch Bayerns Defensive hielt stand, und ein glänzend parierender Neuer rettete seinem Team in der Nachspielzeit das Unentschieden.
Auf der anderen Seite nahm Bayern-Trainer Vincent Kompany nach dem Champions-League-Spiel in Schottland vier Veränderungen in seiner Startelf vor. Die Münchner begannen in einem 4-2-3-1, doch die sonst so gefürchtete Pressingmaschinerie kam nicht in Gang. Michael Olise und Kingsley Coman wurden immer wieder in tiefere Positionen gedrängt, was Bayerns Angriffskraft deutlich einschränkte. Harry Kane fand kaum Räume, um Einfluss auf das Spiel zu nehmen, und der Rekordmeister brachte erst in der 73. Minute seinen ersten Schuss auf das Tor. In der 68. Minute reagierte Kompany mit einem Vierfachwechsel und stellte auf eine Dreierkette um, doch Leverkusens gut organisierte Defensive ließ keine gefährlichen Situationen zu.
Letztendlich hatte Alonso mit seiner taktischen Disziplin und seinem durchdachten Spielplan die Oberhand. Leverkusen hielt Bayern effektiv in Schach, während die Münchner trotz taktischer Umstellungen nie wirklich ins Spiel fanden. Auch wenn der Sieg ausblieb, bewies Leverkusen erneut, warum sie zu den taktisch stärksten Teams der Bundesliga gehören. Für Alonso ist dieses Remis ein weiterer Beweis dafür, dass er zu den brillantesten Trainern des modernen Fußballs zählt.