Union Berlin legt Einspruch gegen Bochum-Entscheidung ein und fordert Spielwiederholung

Union Berlin hat offiziell Einspruch gegen das umstrittene Bundesliga-Spiel gegen den VfL Bochum im Dezember eingelegt. Der Verein bringt den Fall vor das Ständige Schiedsgericht für Vereine und Kapitalgesellschaften der Lizenzligen und fordert eine Wiederholung der Partie oder die Anerkennung des ursprünglichen 1:1-Ergebnisses. Hintergrund ist eine Entscheidung eines deutschen Bundesgerichts, das Bochum drei Punkte am grünen Tisch zusprach. Union Berlin beruft sich in seinem Einspruch auf frühere Fälle, in denen Spiele wiederholt wurden, wenn externe Umstände den Spielverlauf beeinflusst hatten.

Der Streitfall erinnert an ein Bundesliga-Spiel aus der Saison 2021/22, als ein Bochumer Fan eine Bierflasche auf den Schiedsrichter-Assistenten warf. Borussia Mönchengladbach führte zu diesem Zeitpunkt mit 2:0, und das Spiel wurde abgebrochen – Gladbach erhielt daraufhin den Sieg zugesprochen. Union Berlin argumentiert jedoch, dass ihr Fall anders gelagert sei: Beim Spiel gegen Bochum wurde Torhüter Patrick Drewes in der Schlussphase von einer Leuchtfackel getroffen, doch das Spiel wurde nach einer Unterbrechung fortgesetzt und endete regulär mit 1:1. Union kritisiert, dass das Ergebnis nachträglich zugunsten von Bochum geändert wurde, obwohl die Partie unter der Aufsicht des Schiedsrichters ordnungsgemäß zu Ende gespielt wurde.

Der Verein äußerte scharfe Kritik an der Entscheidung des Bundesgerichts und wirft ihm vor, die Bestrafung von Pyrotechnik über die sportliche Fairness zu stellen. In einer Stellungnahme betont Union Berlin, dass das Urteil die Integrität des Fußballs untergräbt, indem es das Ergebnis eines abgeschlossenen Spiels rückwirkend ändert. Die Entscheidung könnte aus ihrer Sicht einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen, der es Vereinen ermöglicht, durch rechtliche Einsprüche statt durch sportliche Leistung Vorteile zu erlangen.

Vereinspräsident Dirk Zingler kritisierte Bochum scharf dafür, sich auf dem juristischen Weg einen sportlichen Vorteil zu verschaffen, anstatt das ursprüngliche Ergebnis anzuerkennen. Er argumentiert, dass die Entscheidung die Autorität des Schiedsrichters untergräbt und ein faires sportliches Ergebnis nachträglich verfälscht. Union Berlin betont, dass beide Mannschaften gleichermaßen von dem Vorfall betroffen waren und Bochum keinen Vorteil daraus hätte ziehen dürfen.

Falls der Einspruch erfolglos bleibt, erwägt Union Berlin rechtliche Schritte vor einem Zivilgericht. Der Verein sieht den Fall als entscheidend für den Schutz der sportlichen Fairness im deutschen Fußball und will sich gegen ein aus seiner Sicht ungerechtes Urteil wehren, das möglicherweise weitreichende Folgen für zukünftige Disziplinarentscheidungen haben könnte.

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